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Roadtrip durch Island

Das schroffe Hochland

Island: Auf der legendären Kjölur-Route durch das westliche HochlandÜber Lavafelder, hindurch zwischen Gletscherzungen, vorbei an blauen Seen und dampfenden Erdlöchern in einem der spektakulärsten Thermalgebieten der Erde.

Einen besonders guten Eindruck der isländischen Wildnis, der endlosen Weite und der Ruhe der Natur bekommt man fernab des Massentourismus. „F-Straßen“ bieten Zugang zu diesen Regionen abseits der ausgetretenen Pfade. F kommt von Fjallvegur, was Bergstraße bedeutet. Diese können nur während der Sommermonate befahren werden.

 

Die F35 Kjölur auch Kjalvegur genannt, führt durch das westliche Hochland. Nach der Schneeschmelze ist sie die erste Innlandroute, die geöffnet wird, um die Nord-Süd-Verbindung zu gewährleisten. Ansonsten bleibt nur die Ringstraße, die einmal komplett um die Insel führt und mühelos mit jedem Auto befahrbar ist. Auf den „F-Straßen“ sieht das anders aus. Es handelt sich um unbefestigte Schotterpisten, die meist auch einige Flussdurchquerungen mit sich bringen und nur mit einem Allrad-Fahrzeug befahren werden sollten. Ebenso müssen die Fahrer in der Lage sein, unter extremen Bedingungen zu fahren.

Ungezähmte Natur trifft auf isländischen Aberglauben

Wilde Geschichten ranken sich um den seit der Besiedelung Islands bekannten Reitweg Kjalvegur der etwas westlich der heutigen F35 verläuft. Sogar von einem Fluch ist die Rede. Idyllisch wirkt die Landschaft auf den ersten Blick tatsächlich nicht. Dass die Einheimischen großen Respekt vor dem Befahren der Strecke haben, lässt sich nachvollziehen, spätestens wenn das Wetter ganz plötzlich umschlägt. Der eisige Wind verschlägt einem dem Atem und wirbelt tausende kleine Lavasteinchen auf, die im Gesicht brennen. Schwarze Staubwolken vernebeln die Sicht und die umherlaufenden Schafe könnte man tatsächlich für Trolle halten. Kein Wunder, dass früher, als die Strecke auf dem Rücken der Pferde überwunden werden musste, einige Menschen verschwunden sind und man erst Jahre später ihre Knochen fand.

 

Unglaublich aber schon nach kurzer Zeit glitzern die Gletscher wieder im Sonnenlicht und die weinroten Flechten und Moose inmitten der schwarzen Lavafelder bieten einen herrlichen Kontrast zum blauen Himmel. Der Anblick der riesigen Gletscher Langjökull und Hofsjökull ist faszinierend und stetiger Begleiter auf der gesamten Strecke.

Highlights auf der Strecke

Touristen befahren die Strecke meist von Süden nach Norden. Circa 15 km nach dem berühmten Wasserfall Gullfoss der am „Golden Circle“ liegt, mündet die geteerte 35 in die unbefestigte F35 und endet 115 km vor Akureyri im Norden auf der Ringstraße 1. Da die Strecke stellenweise über Geröll führt und große Schlaglöcher ein gewisses Geschick und langsames Fahren erfordern, sollte man unbedingt genügend Zeit einplanen, mindestens sieben Stunden. Richtung Norden wird die Straße Zusehens besser. Die Fluß-Durchfahrten sind mittlerweile alle überbrückt und so ist die Strecke mit besonderer Vorsicht auch für nicht routinierte Offroadfahrer interessant.

So öde und schroff die Landschaft auf den ersten Blick erscheint, so atemberaubend ist sie es auf den zweiten. Nach kurzer Zeit erblickt man den 30 Quadratkilometer großen Gletschersee Hvítárvatn in den die Gletscherzunge des Langjökull kalbt. Eine Brücke führt über den tosenden Fluss Hvíta, der weiter südlich den Gullfoss speist. Ein Abstecher über die F347 zum Kerlingafjöll ist empfehlenswert. Achtung - hier muss eine kleine Furt durchquert werden! Unzählige heiße Quellen dampfen unterhalb einer Gletscherzunge in dem Ryholithgebirge und versprechen ein fantastisches Naturschauspiel.

Achtung – Gegenverkehr

Die Piste verlangt dem Fahrer einiges ab. Ständige Achtsamkeit und auf alles gefasst sein.

Viele Fahrradfahrer benutzen diese Straße. Aufgrund von starkem Sonnenlicht, Nebel oder Regen sieht man sie oft erst in letzter Sekunde genauso wie unzählige Schafe die plötzlich auf der vor dem Auto stehen. Auch bei Gegenverkehr sollte man vorsichtig sein auf der teils sehr engen Straße. Umherfliegende Steine stellen dabei eine weitere Gefahr dar.

Runter vom Gas – hier ist weniger mehr – wie so oft in Island!

Tipps und Hinweise für das Befahren von F-Straßen

Generell gilt: Alle F-Pisten sollten mit einem geeigneten Fahrzeug befahren werden und klären sie mit dem Vermieter vorher ab, ob sie die geplanten Pisten befahren dürfen.

Tipp:  Unser Partner Icerental 4x4 erlaubt das Befahren aller F-Straßen außer der F249 und vermietet auch Fahrzeuge mit Dachzelt. 

Schließen Sie unbedingt eine Zusatzversicherung für Reifen, Unterboden und Glas ab!

Wetter- und Straßenverhältnisse checken unter https://www.road.is/travel-info/road-conditions-and-weather . Bei Regen, Nebel etc. – ändern Sie Ihre Route!

Auf der F35 gibt es keine Tankstelle! Immer ausreichend Essen, Getränke (auch heiß), warme Kleidung und erste Hilfe Set mitführen!

Mittlerweile gibt es fast auf der gesamten Strecke guten Mobilfunkempfang.

Achtung: Offroadfahren außerhalb gekennzeichneter Pisten ist strengstens verboten und kann teuer werden!

Immer – auch beim Wandern auf den Wegen bleiben! Islands Natur ist sehr empfindlich!

Gulfoss Wasserfall in Island
Gullfoss

Wenn Ihr Fragen habt oder selbst gerne Eure Islandreise planen möchtet, schreibt uns gerne eine E-Mail

Weitere Inspiration findet Ihr auf unserer Webseite. 

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